Im Marketing ist Dir der Begriff Tracking Pixel oder einfach Pixel sicherlich bereits das ein oder andere Mal begegnet. Spätestens seit dem Inkrafttreten der DSGVO hat man vieles darüber gehört oder gelesen. Bevor wir aber tiefer einsteigen, lass uns zunächst mit den Basics starten…
Du kennst mit Sicherheit folgende Situation….
Du hast im Internet bei Google eine bestimmte Suchanfrage gestellt und dazu verschiedene Webseiten angeklickt. Auf diesen Webseiten hast Du vielleicht nach Produktinformationen oder nach einer Lösung für deine Suchanfrage gesucht.
Kurz darauf surfst Du in sozialen Medien wie beispielsweise Facebook. Dort siehst Du eine Werbeanzeige zu genau dem Produkt, das Du auf der zuvor aufgerufenen Webseite angesehen hast. Oder womöglich siehst Du eine Werbeanzeige zu diesem Produkt auf anderen Webseiten, die ein komplett anderes Thema behandeln. Du bist mit Sicherheit sehr erstaunt darüber.
Das ist wirklich verrückt. Der Verdacht, dass Facebook oder Google deine Gedanken lesen kann, liegt sehr nah. Aber weit gefehlt. All dies beruht auf dem sogenannten Tracking Pixel…
Was ist ein Tracking Pixel?
Das Tracking Pixel ist allgemein beschrieben ein winzig kleiner Bildpunkt mit der Größe 1×1. Bedingt durch diese Größe ist es für das menschliche Auge so gut wie nicht zu erkennen. Da es in den meisten Fällen an die Farbe des Hintergrundes angepasst oder sogar transparent dargestellt wird, ist es nicht sichtbar. Außerdem besitzt es durch die geringe Größe keine negative Auswirkung auf die Ladezeit der Webseite.
Mit Hilfe des folgenden Codes kann beispielsweise das Tracking Pixel von Facebook auf einer Webseite installiert werden. Aber keine Angst, Du musst nicht unbedingt den Code lesen können, um das Tracking Pixel zu verwenden.
Wird nun eine Webseite mit diesem Code aufgerufen, so wird das Tracking Pixel geladen, ohne dass der Benutzer etwas davon mitbekommt. Dadurch kann die eindeutige IP-Adresse vom jeweiligen Webserver protokolliert werden.
Wenn also beispielsweise 5.000 eindeutige IP-Adressen das Tracking Pixel laden, so ist es wahrscheinlich, dass der Inhalt 5.000 unterschiedlichen Benutzern angezeigt wurde. Außerdem ist es möglich, das Surfverhalten der IP-Adresse zu erkennen. So kann nachvollzogen werden, auf welchen Unterseiten sich der Benutzer befand.
Allgemein gesprochen lassen sich also Informationen der Besucher einer Webseite sammeln. Dies kann beispielsweise das Surfverhalten auf der Seite sein, welche Werbeanzeigen angeklickt werden usw.
All diese Informationen können verwendet werden, um den Nutzern relevante Werbeanzeigen zu unterbreiten. Werbeanzeigen, die das zuvor geäußerte Interesse ansprechen. Tracking Pixel werden eingesetzt, um
- die Performance einer Marketingkampagne zu messen
- Marketingkampagnen zu optimieren
- die Conversion im Blick zu haben
- eine Zielgruppe aufzubauen und
- Retargeting durchzuführen.
Da Du jetzt einen allgemeinen Überblick gewonnen hast, wollen wir uns den verschiedenen Anwendungsbereichen widmen…
(Notiz: Es ist enorm wichtig herauszufinden, WER dein Kunde ist, WELCHE Interessen und Schmerzpunkte er besitzt und WAS er gerne kauft. Das Wissen um den Kundenavatar ist die Grundlage für effektives Marketing. Sichere Dir daher jetzt die Kundenavatar Vorlage mit Beispiel.)
Retargeting Pixel
Ein Anwendungsbereich stellt das Retargeting dar. Dies fokussiert sich ausschließlich auf das Surfverhalten der Benutzer auf der Webseite. Hier eine kleine Übersicht dazu…
Angenommen dein potentieller Kunde gelangt auf deine Webseite. Er führt jedoch keine gewünschte Handlung wie beispielsweise die Eintragung zu einem Newsletter oder das Bestellen eines Produktes durch. Durch das Besuchen deiner Webseite wird der Tracking Pixel aufgerufen und ein Cookie im Browser des potentiellen Kunden gesetzt.
Verlässt nun der potentielle Kunde deine Webseite und geht auf eine andere Webseite, so ist es möglich, ihm eine spezifisch zugeschnittene Werbeanzeige zu zeigen. Dies ist ebenfalls über die sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook möglich. Die Werbeanzeige kann dann beispielsweise das Eintragen zum Newsletter oder auch das Produkt erneut bewerben.
Das Ziel von Retargeting ist es, den Nutzer, der bereits Interesse für eine Webseite oder ein Produkt gezeigt hat, erneut darauf aufmerksam zu machen. Dadurch soll die Relevanz der Werbeanzeigen steigen.
Conversion Pixel
Ein weiterer Anwendungsbereich ist das Tracken der Conversion. Eine Conversion bezeichnet im Endeffekt nichts anderes als die Umwandlung des Status deines potentiellen Kunden. Das kann beispielsweise die Änderung des Status vom Lead zum Käufer sein. Damit kann überprüft werden, ob eine gewünschte Aktion durchgeführt wurde. Das können unter anderem folgende Handlungen sein:
- Eintragung eines Interessenten für einen Lead Magnet
- Umwandlung eines Kaufinteressenten zum Käufer in einem Webshop
- Kauf eines Einstiegsangebots (Tripwire-Offer)
- Nutzung eines Probeangebots
- Ablegen von Produkten im Einkaufswagen
- Besuchen einer bestimmten Webseite
Das Ziel des Conversiontrackings ist es einen Überblick über den Erfolg der einzelnen Marketingkampagnen zu erhalten. Anhand dessen lassen sich weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Steigerung der Conversionrate ableiten.
E-Mail Marketing Pixel
Auch im Bereich E-Mail Marketing wird der Pixel eingesetzt. Sie werden häufig dazu verwendet, um die Öffnungs- und Klickraten der Benutzer zu erfassen. Die Analyse der Öffnungs- und Klickrate gibt wiederrum Aufschluss über den Erfolg einzelner E-Mail Kampagnen.
Zudem ist es möglich, die Gültigkeit von E-Mail Adressen zu überprüfen. Viele E-Mail Provider laden die Bilder nicht automatisch in den einzelnen E-Mails. Diese müssen meist manuell aktiviert werden. Und da erst durch das Laden der Bilder das Pixel geladen wird, lassen sich Spam E-Mail Adressen ausfindig machen.
Tracking Pixel in E-Mails liefern aber meist nicht hinreichend genaue Ergebnisse und sollten nur als Richtwert verwendet werden. Denn viele E-Mail Empfänger deaktivieren das Laden von Bildern, wodurch das Pixel unbrauchbar wird.
Tracking Pixel in Bezug auf den Datenschutz
Leider ist die Verwendung nicht bei jedem beliebt. Datenschutzbefürworter missbilligen dieses Marketinginstrument. Nach Ansicht derer sammelt das Tool umfangreiche Informationen über einen Benutzer ohne deren Erlaubnis einzuholen.
Kritiker argumentieren, dass das Pixel die Privatsphäre der Nutzer verletzt und Spammern den Zugang zu persönlichen Daten erleichtert.
Deshalb ist es wichtig die Benutzer nach Erlaubnis für das Tracking Pixel zu fragen. Erst nach dessen Einverständnis sollte das Tracking Pixel aktiviert werden. Wie Du beispielsweise das Facebook Pixel rechtskonform einsetzen kannst, erfährst Du hier.
Eine Alternative ist das Wordpress Plugin Borlabs Cookie. Mit diesem ist es möglich, das Pixel erst nach Einwilligung des Benutzers auf der Webseite zu aktivieren.
Wieso ist das Tracking Pixel aus Marketingsicht so wertvoll?
Wie in den Abschnitten zuvor schon erläutert, kann das Tracking Pixel ein besseres Verständnis über das Surf- und Einkaufsverhalten der potentiellen Kunden liefern.
Es können viele verschiedene Metriken wie etwa die Impressionen von Werbeanzeigen, die Öffnungs- und Klickrate von E-Mails oder auch verschiedene Conversions nachvollzogen werden. Das ermöglicht eine gezielte Analyse über den Erfolg der einzelnen Marketingkampagnen.
Vergleicht man diese Möglichkeit mit einer Offline Marketing Möglichkeit wie beispielsweise einer Print Kampagne (Zeitschrift, Werbetafel, …), so ergeben sich mit dem Tracking Pixel zahlreiche Vorteile. Mit der Werbeanzeige an einer Werbetafel ergeben sich folgende Nachteile:
- Das Erreichen einer genau festgelegten Zielgruppe gestaltet sich eher schwierig
- Die Impressionen lassen sich, wenn überhaupt, nur schätzen
- Der Erfolg einer solchen Kampagne kann nicht analysiert werden
- Kaufentscheidung der Nutzer lässt sich nicht aktiv beeinflussen
Fazit
Alles in allem ist das Tracking Pixel ein mächtiges Instrument im Marketing. Es mag zwar klein und unsichtbar sein, dennoch spielt es eine sehr große Rolle im Marketing. Ein Pixel erlaubt es Dir, die einzelnen Marketingkampagnen zu analysieren und gegebenenfalls Verbesserungen abzuleiten. Außerdem kannst Du den Erfolg des Marketings genau erkennen.
Beachte dabei aber immer die Privatsphäre deiner Nutzer. Gib ihnen die Möglichkeit darüber zu entscheiden, ob sie solche Marketingtools verwenden möchten oder nicht. Achte bei der Verwendung auch immer auf eine rechtskonforme Einbindung.
(Notiz: Es ist enorm wichtig herauszufinden, WER dein Kunde ist, WELCHE Interessen und Schmerzpunkte er besitzt und WAS er gerne kauft. Das Wissen um den Kundenavatar ist die Grundlage für effektives Marketing. Sichere Dir daher jetzt die Kundenavatar Vorlage mit Beispiel.)